Peter Flechtner

Peter Flechtner
Peter Flechtner

Peter Flechtner hat als Synchronsprecher schon alles gemacht. Also nicht wortwörtlich … aber fast! Er spricht Ben Affleck in fast all seinen Filmen, darunter Gone Girl und Batman v Superman. David Harbour in Stranger Things und Black Widow. Weitere Projekte? Rogue One, Cloud Atlas, Watchmen, Star Trek: Discovery, Hangover, Modern Family, Pulp Fiction, Lost, 24, Sherlock, Gilmore Girls, Notting Hill, Sharknado, Alles steht Kopf, The Revenant … und das waren gerade mal 0,5 Prozent seiner Sprechrollen!

Bei der Synchron-Kartei finden sich bei Peter über 1.800 Rollen, und das sind nur die Filme. Dazu kommen noch fast 2.000 Einträge für Serien und etliche Videospiele, darunter Kracher wie Dragon Age: Inquisition, Far Cry 4, Halo 5, Gears of War 4 und 5, Cyberpunk 2077 und, und, und. Es wird gemunkelt, dass dem Autor dieser Zeilen noch immer der Finger vom Scrollen schmerzt!

Peter ist aber nicht nur Synchronsprecher, sondern auch selbst Schauspieler. Zu sehen ist er in deutschen Produktionen wie Tatort: Der Trippler und Lautlos, er hat aber auch eine Nebenrolle in einem der besten Filme aller Zeiten: dem mit sieben Oscars ausgezeichneten Spielberg-Meisterwerk Schindlers Liste! Theater spielt er auch gerne, aber wenn er sich entscheiden müsste

„Früher hätte ich immer gesagt Theater […] Aber mittlerweile habe ich ein ganz angenehmes Standing als Synchronsprecher. Ich bekomme sehr schöne Rollen. Rollen, die ich als Schauspieler nie spielen dürfte oder könnte. Daher mache ich mittlerweile lieber Synchron.“

Eine starke Stimme auch für andere

Damit er und seine Kollegen auch in Zukunft solche Rollen übernehmen können, ist Peter sehr engagiert beim Thema KI. Auf seinem – übrigens verdammt unterhaltsamen und mit Stars gespicktem – Instagramkanal spricht er viel über das Thema. Und sich dagegen aus. Gemeinsam mit etlichen bekannten Stimmen hat er unter anderem eine Petition gestartet: Schützt die Kunst vor KI. Was nichts mit Technologiefeindlichkeit zu tun hat, sondern sich um Transparenz und Fairness bemüht. Im Interview mit Brisant gab er dazu ein Beispiel:

„Ein Film, den ich vor 20 Jahren synchronisiert habe, kommt jetzt neu raus und die DVD-Fassung wird vier Minuten länger. Nur hat man für diese vier Minuten extra [keine Synchronsprecher] geholt, die fast alle noch leben, sondern KI benutzt. Illegal, ohne uns zu fragen. Die Stimmen von mir und den Kollegen nachgemacht.“

Falls du beim Legacy-Medium DVD unberührt die Schultern zuckst: Das Gleiche gilt logischerweise für alle Synchronarbeiten, beispielsweise für Streamingdienste wie Netflix, dem vielleicht größten Auftraggeber für deutsche Synchronisationen. Ein aktuelles und wichtiges Thema, wie wir finden. Denn auch wir würden auf künftigen Festivals lieber Synchron-Giganten wie Peter Flechtner einladen statt einer namenlosen KI. Und nicht nur ihn, sondern auch Franciska Friede; die beiden sind Teil unseres großen Stranger Things Synchro-Talks!