Karaoke

Bill Murray und Scarlet „knallrosa Bob-Perücke“ Johansson in Lost in Translation. Cameron Diaz in Die Hochzeit meines besten Freundes. James Gordon-Levitt in 500 Days of Summer. Sie alle haben Filmgeschichte geschrieben und ihren Zuschauern den Atem geraubt – mit ihrer jeweils sehr eigenen Karaoke-Performance.
Hach, Karaoke. Dieses vermeintlich oberflächliche Partyspiel aus Japan, bei dem eine professionelle Singsangstimme nun wirklich das Letzte ist, worauf es ankommt. Das nicht nur in den oben genannten Filmen für unvergessliche Momente gesorgt hat, sondern auch in Serien und anderen Fernsehshows. Wer hat nicht gelacht, als Sheldon und seine Mom in The Big Bang Theory mit Herzblut Anyway You Want It performten? Marshall „Marshmallow“ Ericksen seiner Lilypad Don’t Go Breaking My Heart kredenzte. Oder Lorelai Gilmore, nur leicht beschwipst, Luke ihre Liebe mit I Will Always Love You gestand. Außerdem war es die wohl willkürlichste Hürde für die Kandidaten bei Takeshi’s Castle damals – und das will was heißen.
Lies: Karaoke ist einfach geil! Unfassbar, welche Möglichkeiten diese Kunstform jedem von uns eröffnet. Unabhängig davon, wie gut oder schlecht man singen kann. Wenn wir so drüber nachdenken … Karaoke ist vielleicht die einzige Darbietung vor Publikum, jetzt mal abseits von den lauschigen SingStar-Abenden damals, die in einer Art Safe Space stattfindet. Weil Karaoke keine Erwartungen schürt. Hier geht’s um nicht mehr und nicht weniger als Spaß. Was irgendwie auch eine treffende Beschreibung des Elbenwald Festivals ist. Folgerichtig MUSS Karaoke auch ein fester Programmpunkt bei uns sein, genauer am Freitag- und Sonntagabend nach dem regulären Programm. Quasi als krönender Abschluss!
Der Erfinder des Karaoke
Und jetzt noch was für die Geschichtsinteressierten: Erfunden wurde Karaoke von Shigeichi Negishi und setzt sich aus dem Wort Kara (deutsch etwa: leer) und Oke (als Abkürzung für Orchester) zusammen. Die erste Karaoke-Maschine hingegen entwickelte Daisuke Inoue, der seine Erfindung Anfang der 1970er an Bars in Kōbe, Osaka und Tokio verlieh. Das Ganze war ein Riesenerfolg und gleichzeitig eine verpasste Chance, weil Inoue seine Maschine nicht patentieren ließ und am Ende nichts damit verdiente. Was ihn nicht weiter störte, und auch das passt zum Spirit von Karaoke, denn er wollte der Welt das Singen beibringen. Mission erfüllt! Und berühmt geworden ist er auch noch, wenn auch Jahre später, als er in den 90er Jahren einen Ig-Nobelpreis erhielt.
Was war das nochmal?
Der Ig-Nobelpreis wird für Errungenschaften verliehen, die die Menschen, wir zitieren, „zuerst zum Lachen, dann zum Nachdenken bringen“.
So. Einen Ig-Nobelpreis können wir dir genauso wenig versprechen wie Geld. Dafür wirst du aber garantiert mit Beifall und Spaß überschüttet, wenn du dich unseren Krächz- und Piepsstimmen bei Karaoke anschließt. Trau dich!