26.03.15

Schlüsselanhänger und Plastik vs. Mutter Natur

“Ihr seid echt spitze, aber muss es sein, dass eure Verpackungen so verschwenderisch groß sind?” Mit solchen Nachrichten, die alle in dieselbe Kerbe schlagen, wurden wir in letzter Zeit immer häufiger konfrontiert. An dieser Stelle wollen wir uns herzlich für das Lob bedanken und die nachgestellte Frage wie folgt beantworten: Ja, das muss genau so sein. Okay, gehen wir ein bisschen mehr ins Detail…

Wir bekennen uns schuldig. Tatsächlich werden einige unserer Artikel in teils deutlich zu großen Verpackungen auf den Weg zum Adressaten gebracht. Ein perfektes Beispiel ist quasi jeder Schlüsselanhänger, der dank seiner kompakten Maße bequem in einen gewöhnlichen Briefumschlag passt. Doch statt einem effizienten Umschlag verwenden wir einen vergleichsweise großen Karton, in dem selbst eine XXL-Tasse samt T-Shirt Platz finden. Das riecht nach Verschwendung, nach böser Industrie und Umweltbelastung! Ts, ts, und das beim Elbenwald, sehr enttäuschend.

Doch bevor der große Aufschrei folgt: Wir sind uns bewusst, dass ein Hobbit in einer gemütlichen Höhle wohnt, nicht in einem monumentalen Schloss. Und ja, wir nehmen das Wald in unserem Namen sehr ernst und haben großes Interesse daran, Verpackungen klein und effizient zu halten – schließlich sind das auch für uns Kosten. Deshalb dieser Beitrag, in dem wir nicht nur auf das Thema Verpackung eingehen sondern auch über Strom, Papier und den Klassiker schlechthin sprechen wollen: die Plastiktüte. Also los!

Batman vs. Super-Karton

Der Karton mag zu groß für Batman sein, doch kleiner lässt sich der Schlüsselanhänger nur schwer verschicken.

Sicherheit geht vor

Noch mal zurück zum Versand unseres Schlüsselanhängers. Das erste und größte Problem bei der Wahl der Verpackung liegt bei den Bestimmungen des Versandpartners – in unserem Fall die DHL –, die alle erfüllt werden wollen. So gibt es beispielsweise Mindestmaße, die jedes Paket betreffen. Die Maße liegen übrigens bei 15 cm x 11 cm x 1 cm – alles was kleiner ist, muss leider hier bleiben. Erschwerend kommt hinzu, dass einige unserer teils sehr speziellen Artikel schlicht nicht in die vorhandenen Standardkartons passen, wobei das im Verhältnis eher wenige Produkte betrifft.

Warum dann nicht einfach einen Brief verschicken? Der Schlüsselanhänger beispielsweise wäre doch prädestiniert für die Briefpost! Die Antwort auf diesen berechtigten Einwand ist so simpel wie einleuchtend: Bei der Briefpost wäre die Sendung nicht versichert. Ein enormes Problem, wenn man mal an den Versand von den ebenfalls sehr kompakten Geschenkkarten denkt, schließlich wird hier quasi Bargeld verschickt. Im Falle eines Falles ist der Kunde der Deutschen Post also komplett ausgeliefert – ein potentiell verloren gegangenes Paket hingegen ist bis 500 Euro versichert und wird von der Post komplett erstattet. Ein nicht minder wichtiger Punkt: Bei der Briefpost fallen hübsche Komfortfunktion der Neuzeit weg, etwa die Sendungsverfolgung oder auch die Möglichkeit, den Liefertermin auf einen anderen Tag zu verschieben. Übrigens: Früher haben wir kleinere Artikel tatsächlich in gepolsterten Umschlägen verschickt, die von unseren Partnern allerdings nicht perfekt weiterverarbeitet werden konnten. Ein weiterer Grund für die größeren Kartons.

Die höheren Verpackungs- und Versandkosten nehmen wir also mit voller Absicht in Kauf, um das bestmögliche Ergebnis für Elbenwald-Kunden herauszuholen. Dafür zahlen wir jährlich einen nicht zu unterschätzenden CO2-Ausgleich, ohne die Kosten weiterzureichen. Damit wollen wir uns nicht mal eben über unsere Mitbewerber stellen, aber sagen kann man’s ja mal :)

Neue Computer für die Mitarbeiter! … äh, die Umwelt

Das Thema Umwelt hängt aber nicht nur mit Verpackungsmaterial zusammen, es betrifft nahezu alle Unternehmensbereiche. Deshalb versuchen wir in möglichst vielen Teilbereichen, einen kleinen Beitrag für die Umwelt zu leisten. Darüber freuen sich auch die Mitarbeiter! Denn die müssen sich nicht mit langsamen Ein-Kern-CPUs, Röhrenmonitoren und Windows XP rumquälen sondern dürfen mit weitgehend modernen Computern hantieren – keine Selbstverständlichkeit! Mit entsprechender Ausstattung geht nicht nur alles viel schneller, aktuelle Computer verbrauchen auch wesentlich weniger Strom, um wieder auf das Thema Umwelt zurückzukommen. Nur nicht, dass ihr jetzt denkt, wir säßen auf der neuesten Gaming-Hardware inklusive SLI-Verbund und würden uns die Mittagspause mit anspruchsvollen Videospielen versüßen. Das wäre zwar schön, würde aber auch wieder mehr Strom verbrauchen. (Gegen Brettspiele ist hingegen nichts einzuwenden).

Darüber hinaus haben wir noch ganz andere Maßnahmen umgesetzt und beispielsweise die Lampen in der nicht ganz so kleinen Lagerhalle ausgetauscht. Hier setzen wir mittlerweile komplett auf stromsparende LED-Beleuchtung, deren Verbrauch nur 25 Prozent im Vergleich zu normalen Lampen beträgt. Auch die Heizungsanlage wurde erst 2013 komplett auf eine sehr moderne Gas-Brennwert-Anlage umgestellt (wen’s interessiert, es handelt sich um eine „Gas 310 Eco Pro“ von Remeha). Apropos Wärme: Sogar einige zusätzliche Wände haben wir einziehen lassen, um die teils recht großen Räume zu verkleinern. Das schafft mehr separate Zimmer, die sich auch noch einfacher heizen lassen. Und wir machen sogar abends das Licht aus…

Plastiktüte vs. Beutel

Eine mögliche Alternative für die Plastiktüte: Beutel aus recyceltem Groot.

Von Papier und Plastik

Damit zu einem Thema der 80er Jahre: Uns ist sehr daran gelegen, möglichst viele Prozesse ohne Papier umzusetzen. Was nicht heißt, dass hier keine Drucker rumstehen, wir definieren uns schließlich nicht als papierloses Unternehmen. Aber was ohne geht, machen wir auch! Eine perfekte Überleitung zu einem oft diskutierten Thema im Einzelhandel: den verhassten Plastiktüten. Aktuell finden sich in all unseren Elbenwald Stores die komfortablen wenn auch leicht überholten Plastiktüten – man will schließlich seinen Einkauf bequem nach Hause tragen. Dass die Teile aber nicht besonders gut für die Umwelt sind, hat sich mittlerweile rumgesprochen. Auch wir schauen derzeit nach Alternativen, um die alten Tüten loszuwerden.

„Warum nehmt ihr nicht einfach Papiertüten?“ Weil das Thema gar nicht so einfach ist und komplexer wird, je mehr man sich damit beschäftigt. Denn tatsächlich kann man nicht einfach irgendeine Papiertüte nutzen, auf gewisse Standards muss man schon achten. Beispielsweise das FSC-Zertifikat, das belegt, dass nur Holz-Produkte aus zertifizierten und nachhaltigen Anlagen stammen. Ansonsten kann man es auch gleich lassen, weil einige Papiertüten eine genauso schlechte Umweltbilanz haben wie das Äquivalent aus Plastik. Natürlich spielt es auch eine Rolle, dass die Kosten von Papiertüten im Schnitt vier Mal so hoch sind, wir die Tüten aber weiterhin kostenlos zur Verfügung stellen wollen. Sehr vielversprechend erscheint uns derzeit der Ansatz der Kunststofftüte aus Zucker – nicht nur, weil das so herrlich absurd klingt. Im Detail handelt es sich dabei um einen biologischen Kunststoff (auch Bioplastik genannt), der ähnliche Eigenschaften wie stinknormales Plastik besitzt, sich aber biologisch komplett abbauen lässt.

Versuchen wir mal, das hochkomplexe Thema in einem kurzen Satz auf den Punkt zu bringen: Alles mit Tüten ist schwierig. Prinzipiell gilt, dass jede Tüte schlecht für die Umwelt ist. Das relativiert sich zwar, wenn die Tüten einerseits vernünftig hergestellt und andererseits – das ist noch viel wichtiger – wiederverwendet werden. Aber weil es tausend Studien mit tausend unterschiedlichen Aussagen gibt, kann man fast beliebig interpretieren und rechtfertigen. Wir hätten keinerlei Schwierigkeiten damit, den Satz „Plastiktüten sind gut für die Umwelt“ wissenschaftlich zu untermauern. Das bringt uns allerdings nicht weiter, wir sind an einer echten Lösung interessiert. Deshalb dauert die scheinbar simple Umstellung der Plastiktüten doch ein wenig länger.

Es gibt viel zu tun

In Zukunft wollen wir uns nicht auf unseren bisherigen Maßnahmen ausruhen sondern nach weiteren Möglichkeiten in Sachen Umweltschutz suchen. Kurzfristig geplant ist etwa die Optimierung der Verpackungsgrößen bei Extremfällen wie dem Schlüsselanhänger, mittelfristig müssen die Plastiktüten dran glauben. Langfristig hingegen arbeiten wir hinter verschlossenen Türen an einem streng geheimen ARC-Reaktor* für Elbenwald … Aber im Ernst, das Thema Umweltschutz ist für uns nicht einfach nur ein Kostenfaktor. Wir sehen es vielmehr als Optimierung von allen Teilprozessen, was letzten Endes sogar Kosten einsparen und Abläufe beschleunigen kann.

Dieser Beitrag ist aufgrund von Nachfragen aus unserer Community / von unseren Kunden entstanden. Wenn ihr weitere Verbesserungsvorschläge habt oder euch bestimmte Themen interessieren, schreibt uns in die Kommentare. Wir lesen die wirklich :)

*Wir spaßen natürlich**

**Oder?

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